Offingen (jm).
Die Hygienegebote der Stunde sind klar: regelmäßig und gründlich Hände waschen, zwei Meter Abstand halten, niesen und husten immer nur in die Armbeuge – also in den Pullover. So schützt man zwar seine Mitmenschen, aber was macht man jetzt mit der Wäsche? Wer auf Nummer sicher gehen will, dass die eigenen Textilien frei von Corona-Viren sind, der sollte nicht normal weiterwaschen wie bisher, sondern besser auf professionelle Textilreinigungen setzen. Denn diese haben meist Lösemittel im Einsatz, die das Corona-Virus inaktivieren und somit die Ausbreitung von Covid-19 eindämmen.
Laut Bundesgesundheitsministerium und Bayerischer Staatskanzlei bleiben Textilreinigungen in Zeiten von Corona weiterhin geöffnet. „Und das ist auch wichtig“, so Bastian Geiss, Lösemittelexperte aus Offingen in Bayern. „Denn genau wie das Reinigungspersonal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen leisten auch Textilreinigungen einen bedeutenden Beitrag dazu, die Ausbreitung des Virus weiter einzudämmen. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass das Virus nicht nur durch Husten oder Niesen übertragen werden kann, sondern auch mehrere Tage auf Oberflächen überleben und für Infektionen sorgen kann. Zu diesen Kontaktflächen zählen natürlich auch die Textilien.“
Bei dem neuartigen Corona-Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst, handelt es sich um ein behülltes Virus mit einer Lipidschicht. Diese wird bei der Reinigung mit Chlorkohlenwasserstoffen und Kohlenwasserstoffen, wie sie in professionelle Textilreinigungen zur Anwendung kommen, zerstört und somit das Virus wirkungsvoll inaktiviert (Quelle: F. v. Rheinbaben, M.H. Wolff: Handbuch der viruswirksamen Desinfektion. Springer Berlin Verlag, 2012, S. 191f)
„Wer seine Jacketts, Anzüge oder Kleider schön länger einmal wieder zur Reinigung bringen wollte, sollte das genau jetzt tun. Und seine Oberbetten und Gardinen gleich mitnehmen, damit sie fachgerecht von Viren befreit werden“, erklärt Bastian Geiss. Einige Textilreinigungen bieten während der derzeit geltenden Ausgangsbeschränkungen sogar einen Hol- und Lieferservice an.
„Vor allem jetzt, da jeder Haushalt irgendwie durch Home-Office oder sogar Quarantänemaßnahmen betroffen ist und die Verunsicherung in der Bevölkerung groß ist, kann so eine Reinigungsmaßnahme befreiend wirken. Nicht nur für die Wäsche, sondern auch fürs Gemüt“, sagt Geiss.
Mehr Sicherheit auch für Krankenhäuser und Pflegeheime
Gerade auch für Krankenhäuser sowie Pflege- und Seniorenheime könnten Textilreinigungen eine sinnvolle Ergänzung zu herkömmlichen Wäschereien sein. Denn mehr Pateinten bedeuten nicht nur mehr Arbeit, sondern auch mehr Wäsche. Und vielleicht wird derzeit auch in Pflegeeinrichtungen lieber einmal mehr als einmal zu wenig die Wäsche gewechselt. Sollte es aufgrund des gesteigerten Wäscheaufkommens in den Wäschereien zu Engpässen kommen, könnten Textilreinigungen diese fachgerecht abfedern. Weil in den Textilreinigungen die Wäsche aus Hotellerie und Gastronomie derzeit größtenteils ausbleibt, liegen hier noch freie Kapazitäten.
Autorin: Sabrina Deininger
Bildunterschrift:
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Wer sich in der Coronakrise in den Ellenbogen niest, sollte die Wäsche mal in die Reinigung bringen, damit die Textilien corona-frei werden. Foto: Kati Neudert/AdobeStock