Der neue ‚Pfad des Universums‘ ermöglicht eine Zeitreise vom Urknall bis heute
Himmelskörper, Spiralnebel und Galaxien zum Greifen nah: Mit dem neuen „Pfad des Universums“ führt der italienische Spitzenferienort Cortina d’Ampezzo seine Gäste auf einem Wanderweg durch Raum und Zeit. Auf einem 450 m langen Waldweg ist das gesamte Universum im Kleinformat 1:10 Milliarden abgebildet und veranschaulicht die faszinierende Geschichte des Universums – von der Erstehung bis zum heutigen Zeitpunkt. Damit gibt es jetzt gleich zwei außergewöhnliche Astronomie-Lehrpfade in Cortina d’Ampezzo. Im vergangenen Jahr war im beliebten Ferienort in den Dolomiten bereits der „Pfad der Planeten“ eröffnet worden. Diese beiden Rundgänge vereinen sich zum „Astroring“ und laden zu einer Rundtour zur Entdeckung der Planeten und des Universums ein.
In Cortina können Urlauber jetzt im wahrsten Sinne des Wortes zum Ursprung zurückkehren. Denn der neue Wanderweg „Pfad des Universums“ startet dort,wo alles begann: beim Urknall. Die Sternwarte „Helmut Ullrich“ auf Col Druscie ist dabei Ausgangspunkt und Ziel zugleich. Der Lehrpfad erzählt auf seiner 450 m langen Gesamtstrecke die Entwicklungsgeschichte des Alls vom Big Bang bis heute und vermittelt umgeben von der Ruhe der Ampezzaner Natur auf zehn ausführlichen Schautafeln die Geschichte und die Dimensionen von Raum und Zeit. Daneben werden auch Dinge wie die Haupteigenschaft der Himmelskörper, Spiralnebel und Galaxien beschrieben und im Maßstab 1:10 Milliarden zum Greifen nah veranschaulicht. Da diese maßstabgetreu aufgestellt sind, erhält der Besucher somit einen realitätsgetreuen Einblick in die Positionierung der Himmelskörper. Die Verlaufsrichtung der Geschichte kann dabei jeder nach seiner eigenen Vorliebe wählen, denn der Lehrpfad ist beidseitig begehbar. Der Wanderer hat die Möglichkeit, entweder die Entstehungsgeschichte vom Urknall aus und in chronologischer Reihenfolge erzählt zu bekommen, oder sie auf einer Reise von heute in eine zwei Millionen Lichtjahre zurückliegende Vergangenheit zu erleben.
Der „Pfad des Universums“ ist der zweite außergewöhnliche Astronomie-Lehrpfad dieser Art in Cortina d’Ampezzo. Vergangenes Jahr präsentierte der italienische Urlaubsort bereits den „Pfad der Planeten“. Dieser ist eine einfache Wanderstrecke mit Bildtafeln im Maßstab 1:10 Milliarden Kilometer, die die effektive Position der Sterne und der Sonne widerspiegeln. Der Wanderweg „Pfad der Planeten“ führt auf einer etwa 30-minütigen Wanderung durch den Wald, der den Ortsteil Pié Tofana mit der Sternwarte auf Col Drusciè in 1.780 Metern Höhe verbindet und ist ein neuartiges Spektakel, das im vergangenen Jahr unzählige Besucher Cortinas anlockte. Das große Interesse am „Pfad der Planeten“ und an der Astronomie führte nun auch zur Idee, zusätzlich einen „Pfad des Universums“ zu gestalten. Das Projekt wurde gemeinsam von der Astronomie-Vereinigung Cortina, der Seilbahn Freccia nel Cielo zur Tofana und dem Rifugio Col Drusciè realisiert.
Nicht nur auf dem Wanderweg, sondern auch in der Sternwarte „Col Drusciè“, die man auf diesem Weg erreicht, haben Besucher die Möglichkeit, himmlische Geheimnisse zu lüften. Nach entsprechender Voranmeldung organisiert die Sternwarte 90-minütige Führungen, bei denen man die Möglichkeit hat, faszinierende Himmelskörper zu betrachten. Zur Beobachtung der Sonne besucht man die Sternwarte am besten am 24., 26., 28., oder 30. August. Denn an diesen Tagen stehen der koronale Massenauswurf, die chromosphärischen Eruptionen und die Sonnenflecken am Höhepunkt des Sonnenfleckenzyklus. Natürlich begünstigt auch der klare Himmel des Hochgebirges der Ampezzaner Dolomiten die Sicht auf dieses atemberaubende Naturspektakel.
Die Sternwarte Sternwarte „Col Drusciè“ ist immer wieder für bahnbrechende Entdeckungen gut. Am 12. Mai entdeckten die Wissenschaftler eine neue Supernova am Firmament und untermauerten die Führungsrolle, die Cortinas Forschungsprogramm CROSS im Hinblick auf die italienische und internationale Amateur-Astronomie spielt. Das Italian Supernova Search-Programm (ISSP) bestätigt, dass die Sternwarte seit der Gründung des Forschungsprogramms CROSS mittlerweile insgesamt 40 Supernovae entdeckt hat.
In Cortina d’Ampezzo ist man nicht nur oben auf den Bergen den Sternen nah, sondern auch in der Stadt. Das Planetarium „Helmut Ullrich“ ist Ausgangspunkt und Ziel zugleich, wenn man auf einem Rundgang mehr über das Universum und seine Planeten erfahren möchte. Es ist eine Art kosmisches Kino mit einem digitalen Projektor der neuesten Generation. Dieser ermöglicht eine 360°-Projektion auf den kompletten acht Metern Durchmesser der Kuppel und bietet den Besuchern somit einen einzigartigen und wunderschönen Blick in das Universum. Zudem werden jeden Freitag um 17 Uhr (und auf Reservierung) interessante Vorträge gehalten. Auch die Abschlusskonferenz des Astronomentreffens „Cortina Stelle“ findet am 30. August um 18 Uhr dort statt.
Über Cortina d’Ampezzo:
Als einzige Feriendestination in Italien zählt Cortina d’Ampezzo zur Gruppe „Best of the Alps“, einem Zusammenschluss von zwölf internationalen Spitzenferienorten. Cortina liegt in der italienischen Provinz Belluno in Venetien. Internationale Berühmtheit erlangte Cortina durch die Ausrichtung der olympischen Winterspiele 1956 und bereits in den 30-er Jahren durch die ersten Luis-Trenker-Bergfilme. Auch als James-Bond-Kulisse („For your Eyes only“) mussten die Dolomiten herhalten. Sylvester Stallone war 1993 als Cliffanger in Cortina unterwegs.
Anreise:
Mit dem Flugzeug: Die nächstgelegenen Flughäfen sind Venedig (Marco Polo, 160 km), Treviso (Canova, 130 km). Zum Flughafen Marco Polo und zum Bahnhof Venezia-Mestre besteht mehrmals täglich ein Bustransfer.
Mit dem Zug: Vom Bahnhof Venedig-Mestre erreicht man mit dem bequemen Transfer ‘Cortina Express‘ Cortina d’Ampezzo in weniger als zwei Stunden.
Mit dem Auto: Cortina wird in Nord-Süd-Richtung von der so genannten „Alemagna“, der Staatsstraße Nr. 51, in Ost-West-Richtung von der Dolomiten-Staatsstraße „48bis“ durchquert. Die Autobahnausfahrten für Cortina sind Belluno im Süden der A27 (72 km) und Brixen im Norden der Brennerautobahn A22 (87 km).