Der Holzbau boomt mehr denn je: Das zeigte wieder einmal das 3. Forum Holzbaukompetenz, das gemeinsam von der Schwenk Putztechnik (quick-mix Gruppe) und Steico SE veranstaltet wurde. Erstmals fand dieses gleich an fünf Standorten statt und verzeichnete dabei eine neue Rekordbeteiligung: Fast 500 Fachhandwerker, Ingenieure, Architekten, Bauunternehmer und Baustofffachhändler nahmen an den Seminarveranstaltungen in Köln, Leipzig, Memmingen, Würzburg und Neumünster teil. Im Fokus stand das Dämmen von Häusern mit Holzfaserdämmplatten.
„Das Forum Holzbaukompetenz war wieder ein voller Erfolg. Die hervorragende Resonanz zeigt, dass unser Konzept, Fachhandwerker verschiedener Gewerke zusammenzubringen und gemeinsam weiterzubilden, voll aufgeht. Obwohl wir das Forum Holzbaukompetenz diesmal von zwei auf fünf Standorte ausgeweitet haben, waren die Veranstaltungen ausgebucht und wir mussten an einzelnen Orten sogar Teilnehmer auf das nächste Jahr vertrösten“, sagt Carsten de Groot, Produktmanager Holzbau bei der quick-mix Gruppe. Ziel der eintägigen Seminare ist es, die Grenzen zwischen den Gewerken aufzulösen. So bilden sich beim Forum Holzbaukompetenz Zimmerer und Holzbauingenieure genauso weiter wie Stuckateure und Putzspezialisten.
Das Motto des Forums Holzbaukompetenz, „Ein gewerkeübergreifender Dialog – wenn sich Kompetenzen ergänzen“, unterstrich neben de Groot auch Manuel Döhler von der Bauberatung der Schwenk Putztechnik in den Vorträgen. „Das professionelle Miteinander ist die Basis für gelungenes Bauvorhaben und verschafft den Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in diesem Wachstumsmarkt. Umso wichtiger ist es, dass die unterschiedlichen Gewerke die Bedürfnisse der jeweils anderen Seite kennen und auf der Baustelle Hand in Hand arbeiten“, sagte Döhler bei den Veranstaltungen in Süddeutschland. Den Teilnehmern empfahlen er und de Groot, die Gewerkeübergabe auf der Baustelle schriftlich festzuhalten und anhand einer Checkliste abzuarbeiten, um Fehler und spätere Schäden wie zum Beispiel beim Anschluss von Fenstern zu vermeiden. „Ziel muss es sein, die typische Gewerkelücke zu schließen, für die sich keiner verantwortlich fühlt. Und wenn sich Zimmermann und Stuckateur optimal abstimmen, dann treten später an der verputzten Fassade auch keine Probleme auf“, so de Groot.
Lösungen im Holzrahmenbau für den Neubau und die Modernisierung älterer Fassaden stellte Florian Wick, Zimmerermeister von Steico SE, vor. „Bisher sind im klassischen Holzrahmenbau Vollholzquerschnitte zum Einsatz gekommen. Stegträger und LVL-Furnierschichtholz bilden allerdings eine interessante Alternative, denn das System kann hohe Lasten tragen, ist zugleich aber sehr leicht und reduziert das Gesamtgewicht wie z.B. einer Außenwand deutlich. Gebäude mit Holzrahmensystemen erreichen hervorragende Werte im Schallschutz und stehen dem Massivbau in nichts nach. Im Brandschutz sind Holzbaukonstruktionen problemlos bis zur Feuerwiderstandsklasse F90-B zu realisieren. Zugleich steht der ressourcenschonende Einsatz vom wertvollen Rohstoff Holz im Vordergrund. Im Vergleich zum Konstruktionsvollholz wird ein Drittel weniger Holz verwendet“, erklärte Wick, der abschließend Detaillösungen für Fensteröffnungen und Sockel zum Schutz der Unterkonstruktion vor Feuchte zeigte.
Einen Blick in die Zukunft des Holzbaus warfen zwei weitere Experten. Prof. Dr. Martin H. Spitzner, Bauphysiker von der Hochschule Biberach, klärte die Teilnehmer über das geplante Gebäude-Energiegesetz GEG auf. Dieses sieht ab 2019 eine Verschärfung vor, zunächst für öffentliche, später für alle Gebäude. Der Energiebedarf von Gebäuden soll damit bekanntlich um weitere 25 Prozent sinken. „Für den Holzbau ist das nicht dramatisch. Denn mit den neuen Vorgaben wird einfach nur das zur Pflicht für alle, was wir bereits jetzt – zusätzlich zu den aktuellen Auflagen – in der Praxis umsetzen“, meinte er. Spitzner ging in seinem Vortrag auch auf das künftig europaweit einheitliche Berechnungsverfahren für den Energieausweis an und erläuterte, dass darin künftig die Energieeffizienzklasse von Gebäuden enthalten sein muss.
Dr. René Stein, Bauingenieur von der Technischen Universität München, erklärte in seinem Vortrag das unterschiedliche Brandverhalten von Holz, Holzfaserdämmstoff und Zellulose, gab wichtige Tipps für die Praxis und ist überzeugt: „Mehrgeschossige Gebäude mit bis zu acht Stockwerken sind auch in Holzbauweise möglich – und das vor allem baurechtskonform. Künftig wird es gerade in der Gebäudeklasse 5 immer mehr Holzhäuser geben“, sagte er und bezog sich auf bereits realisierte Projekte in Bad Aibling und Regensburg.
Einen würdigen Abschluss stellte Unternehmensberater Bernd Reutemann dar, der den Teilnehmern des Forums Holzbaukompetenz eine ganze Reihe an Tipps mit auf den Weg gab, wie sie ihre Kunden mit Kompetenz und Sympathie begeistern können. „Gehen Sie doch einfach mal eine Extrameile und überraschen Sie Ihre Kunden mit einer liebevollen Kleinigkeit wie einer netten Dankeskarte oder einem witzigen Sorry, falls es ein Problem auf der Baustelle gegeben hat. Es geht nicht nur darum, kompetent zu sein. Sie müssen besonders sympathisch sein, dann bekommen Sie ein Feedback von Ihren Kunden“, so Reutemann.
Weitere Informationen unter: www.quick-mix.de