Am 05. und 06. Juni wird endlich der 100. Verbandsgeburtstag des Schwäbischen Ziegenzuchtverbands nachgefeiert
Illerbeuren. Der Verband schwäbischer Ziegenzüchter und -halter e.V. feiert an Pfingstsonntag und Pfingstmontag (05./06. Juni) auf dem Museumsareal des Bauernhofmuseums sein 100. Gründungsjubiläum nach. An diesem Festtag, der ursprünglich 2020 hätte stattfinden sollen, wird zusammen mit dem Landesverband der Bayerischen Ziegenzüchter e.V. eine große Landesziegenschau mit Zuchtziegenprämierung durchgeführt. Hier stellen sich die Schwäbischen Ziegenzüchter sowie Züchter aus ganz Bayern dem fairen Wettstreit um die besten Ziegen in den verschiedensten Rassen. Viele weitere Aktionen und Informationen rund um das Thema „Ziege“ warten bei dieser zweitägigen Veranstaltung auf die Besucherinnen und Besucher.
Die Ziege – eine wichtige Bereicherung für Mensch und Landschaft
Von der weißen und braunen deutschen Edelziege über die aus der Schweiz stammende Toggenburger Ziege bis hin zur Angoraziege waren viele Arten im Schwäbischen Raum vertreten. Denn die sogenannte „Eisenbahnerkuh“ oder „Kuh des kleinen Mannes“ war für die Landbevölkerung bis nach dem 2. Weltkrieg Retter in der Not. „Willst du dich gut und billig nähren, musst du viel Ziegenmilch verzehren“ war damals ein geflügeltes Wort. Mit dem aufkommenden Wirtschaftswunder nahm dann das Interesse an der Ziegenzucht/-haltung rapide ab. Die Ziege war plötzlich nicht mehr attraktiv, und so ging in dieser Zeit ab 1970 viel züchterisches Potenzial verloren. Auch das Wissen darum, dass die Ziege ein elementar wichtiger Landschaftspfleger ist, weil sie durch ihre „Beweidung“ eine Verbuschung in den für Kühe unzugänglichen Hoch-/Hanglagen verhindert, geriet immer mehr in den Hintergrund. Erst seit den 90er-Jahren rückt die Ziege wieder in den Blick. Sogar regelrecht en vogue ist sie mittlerweile! Nicht zuletzt aufgrund des sehr bekömmlichen Eiweißes in der Ziegenmilch, die für manchen heute eine gute Ernährungsalternative zu Kuhmilchprodukten darstellt. Die Ziege als Nutztier und Freund des Menschen stellt somit eine wesentliche Bereicherung sowohl für die Ernährung des Menschen als auch für den Erhalt der Biodiversität unserer Landschaft dar.
Auftrieb und viel Umtrieb
An diesen beiden Tagen können die Besucher*innen einen großen Auftrieb erleben, und das im Wortsinn: Nach dem Auftrieb der Tiere ins „Museumsfeld“ werden um 11 Uhr am Großen Ziegenzelt die Festtage durch Bezirkstagsvizepräsident Alfons Weber eröffnet. Unter Begleitung des Tierhorn-Trios aus Oberstdorf erfolgt dann die Vorstellung der Rassen. Damit ist der Auftakt zur Begutachtung/Bewertung der Ziegen durch die Fachjury markiert, die dann am Pfingstmontag mit der finalen Preisverleihung an die Ziegenzüchter und deren Tiere ihren Abschluss findet. Für Jung und Alt gibt es darüber hinaus viel zu entdecken. Es darf auf Tuchfühlung mit den Jungziegen gegangen werden (Streichelzoo am kleinen Ziegenzelt), ab 16 Uhr besteht die Möglichkeit, beim Melken zuzusehen; Vermarkter bieten ihre Produkte wie Ziegenkäse/-würste/-fleisch zum Verkauf und auch als kleine Gerichte zum Verzehr an. An Infoständen kann man sich über Ziegenzucht/-haltung informieren oder jede andere Frage rund um die Ziege an den Mann bringen. Und auch das Publikum darf sowohl am Pfingstsonntag als auch am Pfingstmontag „richten“, sprich abstimmen und die schönste „Publikumsziege“ wählen. Weitere Bewirtungsstationen und Musik sind im Gelände und sorgen für Stärkung und noch mehr Trubel.
Zeitplan für die Landesziegenschau (Änderungen vorbehalten):
Pfingstsonntag, 5. Juni 2022
- bis 10.30 Uhr: Auftrieb der Ziegen
- 11.00 Uhr: Eröffnung der Schau am Großen Ziegenzelt mit dem Tierhorn-Trio aus Oberstdorf
Grußworte: Alfons Weber, Bezirkstagsvizepräsident / Johannes Maibom, Vorstand Landesverband Bayerischer Ziegenzüchter e.V. /Dr.-Ing. Bernhard Niethammer, Museumsleiter
Vorstellung der Rassen, Dr. Mendel - ab 12.30 Uhr: Ziegentierschau – Bewertung der Ziegen
- 15.00 Uhr: Kür der Publikumsziege / Ehrungen Mitglieder
- 16.00 Uhr: Ziegenmelken
- 17.00 Uhr: Ende Bewertung
Pfingstmontag, 6. Juni 2022
- 11.00 Uhr: Begrüßung am großen Ziegenzelt
Alfons Weber / Johannes Maibom
Vorstellung der Rassen, Dr. Mendel
Fortführung Bewertung der Ziegen
Ermittlung der Zucht-Siegertiere - 13.45 Uhr: Kür der Publikumsziege
- 14.00 Uhr: Preisverleihung an die Ziegenzüchter
- 16.00 Uhr: Ende der Schau
Die Häuser im Bauernhofmuseum können wie gewohnt an diesen beiden Festtagen von 9 bis 18 Uhr besichtigt werden.
Weitere Informationen:
www.ziegenzucht-bayern.de
Autorin: Susanne Knoll / Bauernhofmuseum