Stadt Bagger und Raupen waren im Baugebiet „Wohnen an der Brenz“ zuletzt Archäologen am Werk: Weil bei den Aushubarbeiten auf der Baustelle der Kreisbau auf dem ehemaligen AWG-Areal Teile des alten Giengener Stadtgrabens gefunden wurde, lag die Baustelle in der Lederstraße in den vergangenen zwei Wochen still. Erst am Montag kann laut Kreisbaugeschäftsführer Wilfried Haut weitergearbeitet werden. Der finanzielle Schaden durch die Bauzeitverzögerung ist noch nicht absehbar.
„Unsere Tiefbaufirma ist bei den Aushubarbeiten auf historisches Material gestoßen, unter anderem auf alte Holzpfähle, die auf den historischen Stadtgraben von Giengen hindeuten“, erklärt Haut. Wie in solchen Fällen vorgeschrieben, informierte das Unternehmen das zuständige Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen.
Dessen Experten prüften die Fundstelle mehre Tage lang und lassen jetzt die Holzpfähle fachmännisch ausheben und aufbewahren. Im Anschluss daran ist die Baustelle wieder freigegeben, die Erdarbeiten werden allerding ärchäologisch begleitet.
„So ein Baustopp zieht einen ganzen Rattenschwanz an Komplikationen und natürlich an Kosten hinter sich her“, erklärt Kreisbau-Chef Haut. Denn eigentlich hätte die Kreisbau bereits ab dieser Woche wieder weiterbaggern dürfen. Das ging aber nicht, weil der Bagger des Tiefbauunternehmens samt Personal bereits an einer anderen Baustelle im Einsatz ist und dort nicht einfach wieder abgezogen werden konnte. „Damit verzögern sich auch sämtliche anderen Arbeiten und die ganzen Planungen für die nächsten Wochen sind erst einmal dahin, diese mussten wir komplett über den Haufen werfen“, so Haut.
Den finanziellen Schaden der Bauzeitverzögerung wollen Wilfried Haut und Prokurist Hans-Jürgen Kling, Finanzchef der Kreisbau, noch nicht beziffern. „Die Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege waren drei Tage lang auf der Baustelle. Allein das wird uns ca. 5.000 Euro kosten. Und durch die Verschiebungen im Bauablauf werden weitere Kosten entstehen. Wir hoffen, dass wir die Fertigstellungstermine für die beiden Häuser 5 und 6 des dritten Bauabschnitts halten können“, erklärt Hans-Jürgen Kling. Diese sind für Juli 2018 (Haus 5) bzw. September 2018 (Haus 6) eingeplant.
Auch der hohe Grundwasserspiegel macht der Kreisbau aktuell zu schaffen. „Dieser liegt aufgrund der vielen Niederschläge der vergangenen Wochen gut einen halben Meter über dem normalen Level, was natürlich die Tiefbauarbeiten enorm behindert“, so Wilfried Haut.
Im dritten Bauabschnitt im Baugebiet „Wohnen an der Brenz“ in Giengen erstellt die Kreisbau zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 16 Wohneinheiten. Die Bausumme für diesen Bauabschnitt beläuft sich auf 3,8 Millionen Euro. Alles in allem wird die Kreisbau im Baugebiet „Wohnen an der Brenz“ bis zum Jahr 2020 in vier Bauabschnitten ein Investitionsvolumen von über 18 Millionen Euro umsetzen und dabei – wie bereits in der Vergangenheit – vornehmlich Bauunternehmen und Handwerker aus der Region zum Zug kommen lassen.